Zur Situation des Ehrenamts diskutierten (v.l.) MdL und Ehrenamtsbeauftragte in Bayern Gabi Schmidt, Claudia Leitzmann, Thea Koch und Friedrich Wölfl unter der Leitung von Sindy Winkler.

Diskussion zu „Ehrenamt heute – Stabilisierende Kraft oder Auslaufmodell?“

DVPB-Vorstandsmitglied Friedrich Wölfl war zum 18. Wunsiedler Forum in Bad Alexandersbad eingeladen und diskutierte auf dem Podium u.a. mit der Ehrenamtsbeauftragten der Staatsregierung MdL Gabi Schmidt.

Die Tagung des Bündnisses für Toleranz stand unter dem Thema „Zukunft Ehrenamt“. In der Diskussion ging es um die Bedeutung des Ehrenamts für Demokratie und Zusammenhalt und um sich ändernde Rahmenbedingungen.

Nach den Referaten der Ehrenamtsbeauftragten der Staatsregierung MdL Gabi Schmidt (FW) und der Geschäftsführerin des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement zur aktuellen Situation des Ehrenamts in Bayern folgte die Podiumsdiskussion. Neben den Referentinnen nahm die Leiterin des Freiwilligen Zentrums Bayreuth und Vorständin der Freiwilligenagenturen Thea Koch teil, ferner DVPB-Vorstandsmitglied Friedrich Wölfl als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Netzwerk Inklusion Tirschenreuth. Moderiert wurde die Diskussion von der Tagungsleiterin von der Fachstelle Demokratie und Partizipation am Bayerischen Bündnis für Toleranz, dem Träger des „Wunsiedler Forums“.

In der Diskussion ging es um die Bedeutung des Ehrenamts für Demokratie und Zusammenleben, um die Facetten der Motivation von Ehrenamtlichen in den verschiedenen Bereichen, um die sich ändernden Rahmenbedingungen für das Ehrenamt sowie um Möglichkeiten für das Ehrenamt zu werben. Kernthema war, inwieweit das Ehrenamt die Demokratie stabilisiere. Zweifellos gewährleistet es Vielfalt und Offenheit der Gesellschaft und eröffne Bürgerinnen und Bürgern Chancen, ihre Fähigkeiten in die Zivilgesellschaft einzubringen. Wölfl erinnerte an das Böckenförde-Diktum, wonach der säkulare, freiheitliche Rechtsstaat von Voraussetzungen lebe, die er selbst nicht garantieren könne. Mithin brauche es die demokratischen wertegebundenen Tugenden der Bürgerinnen und Bürger, wozu auch ehrenamtliche Tätigkeit gehöre. Dabei müssten die Schulen mit ihren fachlichen und pädagogischen Möglichkeiten und über mehr obligatorische Praktika jungen Leuten Einblicke in die Zivilgesellschaft eröffnen. Zudem konnte Wölfl Perspektiven aus der Behindertenarbeit einbringen, u.a. auch Beispiele wie sich Menschen mit Behinderung engagieren können.